Beim Tierarzt          

Meine Prostata - OP

2015

30. Oktober

Heute hatte ich nämlich  einen OP-Termin, bei dem eine Prostata-Zyste in meinem Bauch entfernt wurde. Die hatte mir ganz schön zu schaffen gemacht. Ich konnte keine richtigen Häufchen mehr machen. Die sahen immer nach Chihuahua aus. Auch Pipi ging nur tröpfchenweise. Ich war deswegen schon oft bei Tierärzten, wurde mit Spritzen behandelt und geröntgt. Erst bei einer Ultraschalluntersuchung in der Tierklinik Sörensen in Lichterfelde wurde die 4x5 cm große Zyste entdeckt. Dr. Lottermoser hat mich operiert und eine schöne Naht gemacht. Nun ist die Zyste weg, und meine Bommelchen gleich mit. Die sind sofort abgeholt worden. Ich habe sie für Forschungszwecke gespendet;-)

Nach der OP ging es mir richtig mies, aber meine beiden Alten waren wie immer bei mir und haben mich getröstet.  

Wenn ihr wissen wollt, was so eine OP kostet:

750 €

Ihr könnt auch im         Robbijounal von November 2015     nachlesen, wie es mir erging

So einen Heiligenschein bekomme ich, damit ich nicht an der Naht herumknabbere. Damit eckt man aber überall an. Deshalb hat Mama mir ein Höschen gebastelt. Das wird mit Hosenträgern gehalten. Schick, nicht?

Aber nachts schlafe ich mit Lampenschirm.

Noch bekomme ich ein Antibiotikum und Schmerztabletten (Novalmin). Und Ypozane gegen Prostatavergrößerung. Mama versteckt sie immer in leckerem Schabefleisch.

 Am Montag, dem 9. November, werden die Fäden gezogen. Dann bin ich wohl wieder der Alte - bis auf den kleinen Unterschied. Bei Pferden heißt das Wallach, bei Schafen Hammel, bei Rindern Ochse, bei Hühnern Kapaun. (Ich habe keinen neuen Namen.) Egal, ich habe genug tolle Kinderchen. Nun genieße ich meinen Ruhestand ohne Aufregung;-) Schließlich werde ich bald Opa!

Mama hat zum Trost ein Bild von mir gemalt.

Trost für mich oder für sie? Egal.

...nur manchmal kann man  schon daran zweifeln. Es kommt zwar selten vor, aber wenn, dann fahren sie heimlich mit mir hin und tun so, als ob wir ganz normal spazieren fahren. Wenn wir aber um die eine bestimmte Ecke biegen, weiß ich schon bescheid: Tierarzt! Ich muss in diesem engen Raum sitzen und darauf warten, dass noch Schlimmeres kommt, nämlich der Gang ins Behandlungszimmer. Feine Aussichten.

Im Wartezimmer sitzen  noch andere Tiere mit ihren Menschen, und alle sind gar nicht richtig gut drauf. Das steckt natürlich an. Interessant ist es zwar, alle zu beobachten, aber ich weiß nie, wie z.B. der andere Hund tickt und ob er nicht vor lauter Stress auch mal unhöflich zu uns wird. Deshalb krieche ich am liebsten bei Günter auf den Schoß, aber der findet das memmig und schickt mich wieder ins Platz. Eigentlich brauche ich keine Angst zu haben, wenn er dabei ist. Wenn aber die Tür aufgeht, wird mir ganz mulmig. Ich mache mich winzig klein und drücke meinen Po ganz fest auf den Boden. Wenn das bloß helfen täte! Schwupps hebt mich Mama auf den Arm und schon sitze ich auf dem blanken Tisch und bin der Situation ausgeliefert. Wenn es bloß nicht so weh tut... Na ja, die letzten Male habe ich auch überlebt. Abwarten. Ich kann sowieso nichts ausrichten.

Jetzt fummelt der Tierarzt an mir herum und unterhält sich dabei mit meinen Menschen. Ein kleiner Pieks - das war's schon. Nun kommt die Schwester mit der Klapperbüchse und gibt mir Leckerli. Ich weiß, alles Bestechung! (Ich nehme sie trotzdem.) Günter holt jetzt das Portemonnaie heraus. Das ist wie im Restaurant. Da weiß ich, jetzt geht's gleich raus hier. Mama hebt mich vom Tisch. Wo ist die Tür? Ist sie denn noch nicht offen? Nichts wie weg hier! Die anderen Tiere beneiden mich jetzt bestimmt. Stolz ziehe ich davon, im wahrsten Sinne des Wortes.

Aber eigentlich war das alles gar nicht so schlimm;-)

Ich bin jetzt mal krank!

25. Juni 2010

Ich fühle mich  nicht gut! Richtig schlapp bin ich, schlafe viel und mag gar nicht fressen. Ich habe auch ein wenig erbrochen, so weißes Zeugs. Günter sagt, das ist die Putenbrust-Wurst, die ich gerade genascht hatte. Meine Menschen sitzen jetzt auf der Terrasse und  unterhalten sich mit Freunden. Ich hopse mal schnell auf Mamas Schoß und lasse mich bedauern.

26. Juni 2010

Heute morgen habe ich weißen Schleim ausgewürgt und dabei ganz fürchterliche Geräusche gemacht. Mama ist aus dem Bett gesprungen und hat sich schrecklich erschrocken und aufgeregt. Günter rief den Tierarzt an und wir fuhren gleich dorthin. Ich habe aber nichts Böses gefressen, Ehrenwort! Schade, dass ich  ihnen das  nicht sagen kann. So bekam ich erstmal einen  Pieks (u.a. mit Buscopan, was brennt) und links und rechts dicke Wassersäcke in mein Fell gespritzt. Das hat mir gar nicht gefallen, aber ich hielt still. Aber was besonders schlimm war: Heute bekam ich nichts mehr zu fressen. Nichts! Null! Wie gemein! Mein Bauch gluckste und knurrte, aber Durchfall hatte ich nicht richtig. Doch zum "Bekleckern" hat' s gereicht. Also rein in die Dusche und Popo waschen.

27. Juni 2010

Sogar am Sonntag musste ich zum Tierarzt. Die Wassersäcke ließ ich mir heute nicht mehr gefallen!!! Ich habe mich erfolgreich gewehrt; ich bin nämlich trotz allem ganz schön stark, bloß: nach meinem Gezappel  ging der Husten erst richtig los. Da konnte der Arzt endlich mal hören, wie das ist. Immer wenn ich mich anstrenge oder aufrege, geht es los. Deshalb wurde meine Lunge  geröntgt. Im oberen Teil war ein bisschen zu sehen, aber die Lunge war ansonsten frei, keine Lungenentzündung also. Zum Glück! Erbrechen war ja nicht mehr, aber eben der schlimme Husten!  Zu Hause durfte ich Huhn und Reis fressen. Hmmmm.... Lecker. Tante Hannelore hatte ihr letztes Hühnchen aus der Tiefkühltruhe für mich geopfert! Das habe ich gut vertragen. Schönen Dank dafür:-)

28. Juni 2010

Montag, wieder beim Tierarzt. Es ist nicht besser geworden. Heute ist noch eine Frau Doktor dabei und guckt mich auch an. Es tut mir im Hals weh. Ist ein bisschen dick, die eine Mandel. Aber wenigstens kein Fieber! Nun muss ein Antibiotikum her. Synulox 250mg.  Wieder ein Pieks, aber keine Wassersäcke mehr. Jetzt bekomme ich morgens und abends ein leckeres Rindfleischbällchen und tagsüber Hühnersuppe. Richtig verwöhnt werde ich. Da lege ich mich mal gemütlich hin und verdaue. Ich soll mich schonen, darf nicht herumhopsen,  nicht toben oder Fahrrad laufen. Erst muss ich schnell gesund werden. Draußen ist es schrecklich heiß, so 30°C, aber drinnen, wenn rechtzeitig alle Fenster und Türen geschlossen bleiben, kann man es gut aushalten. Im Flur auf den Fliesen liege ich am liebsten.

30. Juni 2010

Mittwoch. Es geht mir besser. Das Fressen schmeckt mir. Ich renne schon mal ein bisschen rum. Der Husten ist nicht mehr so heftig. Morgen geht es wieder zum Arzt. Günter hat schon 400 € für mich geblecht - natürlich gerne, weil er mich lieb hat. Mama hat gesagt: "Dafür bekommen wir ja einen halben neuen Hund" Aber ich weiß ja, dass sie das nicht böse gemeint hat. Ich bin nämlich ihr Liebling.

3. Juli 2010

Endlich bin ich wieder gesund!  Aber jetzt ist es draußen so heiß, dass man den ganzen Tag nur faul herumliegen kann.  Am schönsten ist es jetzt im Keller. Erst habe ich mich ja nicht runtergetraut, doch nun finde ich es schick!