Robbi Weihnachtskalender    

07

                       

Vor der Bude vom Zuckerbäcker stand
 Opa mit Enkel Fritz an der Hand.
Das Fritzchen wählte nach langem Suchen
ein großes Herz von Honigkuchen.
Zuckerguss war darüber geglättet,
 Plätzchen und Perlen eingebettet,
und für dieses Kinderglück
zahlte der Opa ein FünfEuro-Stück.
Nun gingen Opa und Fritz in die Runde.
Es dauerte schon eine gute Stunde.
Vor jeder Bude blieb Fritzchen stehn,
überall gab es was Tolles zu sehn.

 

Das Honigkuchenherz


Da sagte Fritzchen: Du, Opilein,
ich muss mal ganz nötig Pipiklein.
Da sagte der liebe Opa, der Gute:
Stell' dich gleich hier mal hinter die Bude.
Ich bleibe ganz dichte vor Dir stehn,
da kannste, und keiner kann dich sehn.
Fest in der Hand den Honigkuchen,
tat Fritzchen nun das Knöpfchen suchen.
Der kalte Wind pfiff um die Ohren,
die Finger schon ganz blau gefroren
und deshalb traf er auch einige Mal
den Honigkuchen mit warmem Strahl.
Das merkte Fritzchen auch zugleich:
Der Honigkuchen wurde weich.
 

(Autor unbekannt)

 

Und Fritzchen flennte ohn' Unterlass:
Opa, mein schönes Herz ist nass!
Da ging Opa, der einzige Gute,
mit Fritzchen erneut an die Zuckerbude
und stillte dessen großen Schmerz
mit einem zweiten Lebkuchenherz.
Nun hatte er zwei, und es war ihm klar,
dass eines davon nicht in Ordnung war.
Er wollte den Opa entscheiden lassen:
Opa, was machen wir mit dem nassen?
Und Opa wusste in der Tat
sogleich einen klugen und nützlichen Rat:
Weißt du mein Junge, das machen wir so,
den gibst du der Oma, die titscht sowieso!