Robbi Weihnachtskalende  

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Die Weihnachtskatastrophe

Heute Abend ist Bescherung,
zünden schnell die Kerzen an.
Mutter gibt eine Belehrung:
Passt schön auf, sonst brennt was an!

Eingepackt sind die Geschenke
und auf jedem steht der Name,
dass ich auch an alle denke,
ich noch im Gedächtnis krame.

Wo ist bloß das Päckchen hin?
Hatte es doch eingepackt.
Sind für Papa Socken drin
und die Bravo mit dem Akt.

Mutti kriegt von mir Pralinen,
meine Schwester einen Stift
für die Lippen, ich muss grienen,
weil die Farbe grün wie Gift.

In der Küche riecht es tüchtig,
Mam’ kommt schreiend angerannt.
Ich riech’s auch und denke flüchtig:
Ist die Weihnachtsgans verbrannt?
 


Ein Geschenk hab’ ich vergessen,
häng’ die Wurst an einen Zweig,
für den Dackelhund zum Fressen,
was ich diesem auch gleich zeig.

Doch der Hund kann’s nicht erwarten,
weil er am verhungern sei.
Zerrt den Baum bis in den Garten,
alle Kugeln sind entzwei.

Mutti ist total betroffen,
ringt verzweifelt ihre Hände.
Papa ist auch schon besoffen,
Weihnacht nimmt ein jähes Ende.

Ich bin wieder mal der Böse,
hab es doch nur gut gemeint.
Papa schimpft mit viel Getöse,
Mama sitzt am Tisch und weint.

Eins weiß ich auf alle Fälle
und dies eine schwör ich mir:
Schenk ihm nichts mehr, trotz Gebelle,
diesem unchristlichen Tier.