Brandenburg/Havel

Brandenburg an der Havel

"Mama, warum sind wir denn hier?"

"Hier habe ich als Kind gespielt. Ich zeige und erzähle dir heute alles ganz genau."

Mit meiner Boxerhündin Dina war ich oft hier zum Spazierengehen und Spielen. Das Foto entstand im Hof unseres Hauses.

Auch heute wird hier geangelt und Boot gefahren.  Die Boote sind schicker, die Angelgeräte auch - aber sonst ist es  ganz wie damals.

Hier fließt die Oberhavel durch die Sportschleuse. Danach heißt sie Unterhavel.

Es passen nur die kleinen Sportboote durch. Die dicken Schleppkähne und Dampfer müssen durch die Stadtschleuse.

Dies war das Boot  meiner Eltern, gesteuert von Käpt' n Helga. Mein Vater hatte es in mühevoller Handarbeit selbst gebaut, im Keller.

Es hat die Sportschleuse ein Dutzend Mal passiert und die Havelseen unsicher gemacht.

Dina hatte ja immer ein bisschen Angst auf dem Wasser, aber ich habe sie getröstet.

Hier bin ich etwa 12 Jahre alt. Auf dem Boot war es gemütlich, aber für mich manchmal ein bisschen langweilig.

 

   Links     und geradezu   

 geht es in die

"Straße der Jungen Pioniere"

(Pionierstraße)

Da habe ich gewohnt.

Heute heißt sie "Neustädtische Heidestraße"

 

Unser Hauseingang Nr.  71/72 . Hier war  damals das Katasteramt.Das Haus steht leer und sieht recht gruselig aus. Aber viel schöner war es früher auch nicht, wie ihr seht.     F

Hinter den beiden oberen rechten Fenstern hatten wir unsere Wohnung.

Und das ist die Hofseite.

Oben links war unser Küchenfenster, das mittlere schmale gehörte zu meinem Kinderzimmer. Ich schaute von dort auf den Garten des Kreiskulturhauses Philipp-Müller. Der offizielle Eingang war in der Steinstraße.

 

Im "Phillipp" trainierte im großen Saal  3mal wöchentlich die Akrobatengruppe der BSG "Stahl Brandenburg".

Wolfgang Sumpf war unser Trainer.

 Und ich war dabei.

 

Hier bei einem Auftritt im Pionierhaus.

 

Weiter die Straße hinauf: Das Pflaster ist noch immer dasselbe. Hier haben wir u.a. Kreiseln gespielt. Wer kennt das noch?

Rechts unten hatte Frau Baumann ihren "Tante-Emma-Laden". Dort gab es alles, was man so brauchte. Sie hatte auch Sauerkraut in der spitzen Papiertüte für 'n Groschen. Hmmmm!Marmelade gab es aus dem Eimer. Für meine Mutter habe ich immer 5 Real gekauft, lose aus der Schachtel, eingewickelt in Papier. Zu mehr reichte das Geld oft nicht. Bei Frau Baumann konnte man auch "anschreiben lassen".

 

Das  "Pionierhaus Ernst Thälmann"

Heute es das Domizil einer Freimaurer-Loge, die das Gebäude rückübertragen bekommen hat. Keine offenen Türen für Kinder mehr.

Das Paulikloster  (rechts) wurde wieder aufgebaut. Es war sehr zerstört. Wir Kinder krochen noch durch die Ruine und rodelten vom dazugehörigen Schuttberg

Das Beste aber war das Pionierhaus, links das helle Haus mit dem verschnörkelten Giebel. Das Haus war immer offen für uns Kinder. 

Dort gab es dreimal wöchentlich zwei Kinoveranstaltungen. Kostenlos. Wenn schlechtes Wetter war, schauten wir uns alle Filme mehrmals an, bis wir die Dialoge mitsprechen konnten.

Ich erinnere mich an "Kotschubej", "Der Junge vom Sklavenschiff", "Hündchen und Kätzchen", "Kati und die Wildkatze", "Es blinkt ein einsam Segel"...

Außerdem gab es verschiedene "Arbeitsgemeinschaften" wie Chor, Ballett, Volkstanz, Basteln, Junge Naturforscher.

Und viele Veranstaltungen...

 

 

 

Die Steinstraße kommt mir heute wie alles andere viel kleiner vor.

 

Das Kino "Konzerthaus"

 

Das rote Backsteingebäude in der Kurstraße/Ecke Kirchgasse ist meine Schule, die

Polytechnische Oberschule "Juri Gagarin" mit erweitertem Russischunterricht.

Dort wurde ab Klasse 3 Russisch unterrichtet.

(Ich war von der 3. bis 8. Klasse dort und ging dann nach Potsdam zum Helmholtzgymnasium.)

 

Dieses Klassenfoto entstand, als die Russischschule den Namen "Juri Gagarin" verliehen bekam. Da gab es eine Festveranstaltung und ein KOSMONAUTENFEST

Auf dieses Relief guckte ich aus dem Klassenfenster, wenn mir langweilig war.

Ganz rechts vorn, das bin ich.

Der Schulhof mit dem sog. Appellplatz   F

 Jeden Montag und zu besonderen Anlässen versammelten sich die Schüler in Pionierkleidung -siehe oben- auf diesem Platz. Die Gruppenratsvorsitzenden traten vor ihre Klasse und meldeten dem Freundschaftsratsvorsitzenden. Das ging z.B. so:

"Klasse 5a  stillgestanden! Zur Meldung an die/den Freundschaftsratsvorsitzende(n) die Augen links!"

Dann schritt er oder sie nach vorn, hob die Hand zum Pioniergruß über den Kopf und meldete:

"Freundschaftsratsvorsitzende(r), ich melde: Klasse 5a zum Fahnenappell angetreten."

Es wurde gedankt. Dann ging es zurück vor die Klasse und es kam das Kommando: "Rühren!"

Danach marschierte  der nächste zur Meldung nach vorn.

 

 

 

Dann begrüßten Lehrer, Direktor oder Pionierleiter die Klassen, lobten und tadelten und gaben die wichtigsten Aufgaben und Veranstaltungen der Woche bekannt.

 

Oft mussten Schüler vortreten, die sich "daneben benommen" hatten, die ihre Hausaufgaben öfters nicht abgeliefert hatten u.a.m. Sie wurden vor versammelter Mannschaft abgekanzelt.

 

Keiner hatte Lust, dort zu stehen.

 

Die Spielgeräte waren damals noch nicht da.

Mein erster Schultag